Gironde. „Aufträge um 20 % gestiegen“: Dieses führende Unternehmen für gefriergetrocknete Lebensmittel gewinnt sowohl Militärangehörige als auch Sportler als Kunden.

Die Nutridry-Gruppe, deren eines Werk in Captieux liegt, beliefert die französische Armee, Feuerwehr und Rettungsdienste, Privatpersonen und sogar Kommunen wie Bordeaux mit haltbaren Mahlzeiten. Ein schnell wachsender Markt
Auf den ersten Blick wirkt der Produktionsstandort in Captieux nicht wie eine Fabrik. „Die Büros befinden sich in einem ehemaligen Bahnhof“, erzählt Charlotte Rodrigues, Marketingleiterin für Notfallnahrung. „Das ist eine nette Geste gegenüber der SNCF, einem unserer Kunden. Wir beliefern sie beispielsweise mit Lebensmittelpaketen für den Fall größerer Verspätungen.“ Die 2021 gegründete Nutridry-Gruppe hat mit ihren acht Marken vier Kompetenzbereiche entwickelt, die jeweils einem spezifischen Bedarf entsprechen.

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Der mobile Bereich ist vor allem für Outdoor-Aktivitäten gedacht, der Sicherheitsbereich für Notfallsituationen (Verkehrsprobleme, Naturkatastrophen, Gesundheitsnotfälle usw.), die Performance-Produkte erfüllen die Bedürfnisse von Sportlern, und schließlich gibt es den kulinarischen Bereich, der unter anderem für die institutionelle Verpflegung bestimmt ist.
Erhaltung für fünfundzwanzig JahreDer Standort Captieux umfasst 3.000 Quadratmeter Büro-, Produktions- und Lagerfläche. „Wir wickeln alle Gefriertrocknungsprozesse von Nutridry ab. Das Know-how ist hier vorhanden“, sagt Produktionsleiterin Cathy Anduran und deutet auf die vier Maschinen, die mit dem chemischen Verfahren der Sublimation arbeiten. Bei diesem Verfahren wird das im Lebensmittel enthaltene feste Wasser in ein Gas umgewandelt, das anschließend in eine Kühlfalle geleitet wird. „Der Vorteil gegenüber der Dehydrierung besteht darin, dass das Produkt seine Vitamine behält“, betont Charlotte Rodrigues.

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Eine Lösung ermöglicht die Konservierung von Mahlzeiten über einen längeren Zeitraum, bis zu 25 Jahre bei einer Produktlinie der Marke Emergency Food. Dies genügt, um die Anforderungen der französischen Armee zu erfüllen. „Das Militär bezieht seine Vorräte von Nutridry, ebenso wie andere ausländische Armeen, die SNCF (Französische Staatsbahn), Decathlon und bestimmte regionale Feuerwehren und Rettungsdienste (SDIS)“, erklärt das Unternehmen. Beispielsweise die Feuerwehr der Gironde. Auch Kommunen greifen zunehmend auf diese Produkte zurück. So haben sich insbesondere die Stadtverwaltungen von Bordeaux, Cannes, Carcassonne und Marseillan durch Bestellungen bei dem Konzern einen Vorrat angelegt.
Gestiegene NachfrageVon den acht Marken von Nutridry konnten zwei in den letzten Jahren ein deutliches Wachstum verzeichnen. „Nach der Pandemie erlebten Outdoor-Aktivitäten einen regelrechten Boom“, erklärt Marketingmanagerin Laura Bissieres. „Die Bestellungen für Voyager-Fertiggerichte für unterwegs stiegen im Vergleich zu 2024 um 20 %. Wir waren komplett ausverkauft.“ Die leeren Regale zeugen von ihrem Erfolg. Dasselbe gilt für den Bereich Schutzausrüstung. „Die Nachfrage wächst marktweit jährlich um 10 %“, bestätigt Charlotte Rodrigues.
Dieser Trend dürfte sich voraussichtlich nicht so schnell ändern. In ihrem Überlebensleitfaden „All Resilient“, der demnächst an die französische Bevölkerung verteilt wird, empfiehlt die Regierung, ein Überlebenspaket zusammenzustellen. Dieses sollte eine Taschenlampe, ein Erste-Hilfe-Set und Lebensmittelvorräte enthalten. Dies dürfte dem Konzern, der seinen Standort in Captieux erweitern und eine Produktionslinie hinzufügen will, eine vielversprechende Zukunft sichern.
SudOuest



